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Filmkritiken

Der Hobbit 3: Die Schlacht der fünf Heere

Gandalf: »Das kommt nicht in Frage. Ich erlaube es nicht!«
Bilbo: »Ich bitte nicht um Erlaubnis.«

Inhalt

Es geht ohne Einführung da weiter, wo Teil 2 aufgehört hat: Der Drache fliegt feuerspeiend über die Stadt am See und zerstört alles. Nur ein einzelner Mann (Evans) versucht den Drachen zu töten, was ihm schließlich auch gelingt. Am nächsten Tag fordern die überlebenden Menschen von den Zwergen den ihnen zugesagten Anteil am Drachenschatz. Auch ein angerücktes Elbenheer beansprucht einen Teil des Schatzes.

Thorin (Armitage) hat sich mit seiner Truppe aus Zwergen und unserem Hobbit Bilbo Beutlin (Freeman) in der Drachenhöhle verbarrikadiert und will nichts freiwillig abgeben. Auch Gandalf (McKellen) kann ihn nicht zu einer friedlichen Lösung überreden. Als Elben und Menschen die Handvoll Zwerge angreifen wollen, erscheint ein Vetter Thorins mit einem Zwergenheer. Genauso überraschend steht plötzlich eine Armee von Orks auf dem Plan und eine gewaltige Schlacht beginnt.

Meinung

Ich hatte befürchtet, dass der Film eine einzige große Schlacht zeigen würde und wurde angenehm überrascht. Regisseur Peter Jackson hat es geschafft, viele kleine Geschichten zu zeigen und einen sich ständig steigernden Spannungsbogen zu erzeugen. Natürlich gibt es Kampfszenen en masse, die man so eindrucksvoll selten gesehen hat. Die Darsteller fand ich alle gut (besonders Freemann, McKellen, Armitage, Evans, Pace), die Orks außergewöhnlich gelungen.

Die Musik von Howard Shore war gewohnt gut. Am beeindruckendsten fand ich allerdings die Szenen, bei denen man bewußt auf Musik und Hintergrundgeräusche verzichtet hat. Gut, dass es noch Regisseure gibt, die Stille gezielt einsetzen können.

Für mich war es der erste Film in 3D und HFR. Ich fands gewöhnungsbedürftig und in manchen Szenen (am See) etwas flau und etwas sehr nach Video aussehend, bei anderen Szenen unglaublich realistisch, fast so als schaute man aus einem Fenster statt auf eine Leinwand. Für die Hauptdarstellerinnen ist es sicher ein Graus: man sieht jede Hautunreinheit. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzen wird. Schließlich vervielfacht sich damit auch die zu verarbeitende Datenmenge.

Dieses Spektakel muss man sich unbedingt im Kino anschauen, das wird im Fernsehen gewaltig verlieren. Den nächsten Besuch im ZKM werde ich sorgfältiger planen: Eine halbe Stunde früher hätte es eine IMAX-Vorstellung des Films gegeben.

4 von 5 Sternen.

Credits

»Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere« (»The Hobbit: The Battle of the Five Armies«, 2014)
Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson und Guillermo del Toro nach dem Buch von J. R. R. Tolkien
Direktor: Peter Jackson
Kamera: Andrew Lesnie
Montage: Jabez Olssen
Musik: Howard Shore
Darsteller: Martin Freeman (Bilbo Beutlin) , Richard Armitage (Thorin), Sir Ian McKellen (Gandalf), Luke Evans (Drachentöter), Evangeline Lilly (Tauriel), Orlando Bloom (Legolas), Lee Pace (Anführer des Elbenheeres), Ken Stott (Balin), Aidan Turner (Kili), Dean O’Gorman (Fili)

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Filmkritiken

Nachts im Museum 3 – Das geheimnisvolle Grabmahl

Sir Lancelot: »Sir Lancelot, zu Diensten!«
Teddy Roosevelt:» Theodore Roosevelt, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.«
Sir Lancelot: »Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet.«

Inhalt

Die geheimnisvolle ägyptische Tafel, die jede Nacht alle Ausstellungsstücke im Museum zum Leben erweckt, funktioniert nicht mehr richtig. Also reist Nachtwächter Larry (Ben Stiller) mit Pharaonensohn Ahkmenrah (Rami Malek) kurzerhand nach London, um dessen Vater (Ben Kingsley) um Rat zu fragen, der die Tafel erschaffen lies. Natürlich hat Ahkmenrah sicherheitshalber ein paar alte Freunde aus dem New Yorker Museum mitgenommen. Im British Museum finden sie einen neuen Freund, der ihnen helfen will: Sir Lancelot (Dan Stevens).

Meinung

Wie das bei dritten Teilen oft so ist – lassen wir Herr der Ringe mal außen vor – sind die besten Geschichten des Stoffes bereits erzählt. So auch hier. Trotz eines ausgezeichneten Ensembles (Ben Kingsley! Robin Williams!) und hervorragender Spezialeffekte ist die dritte Museumsnacht etwas langweilig ausgefallen.

Es gibt aber auch Lichtblicke, die den Film retten: etwa Sir Lancelot als übereifriger Held, die Verfolgungsjagd IM Bild von M. C. Escher und ein wirklich gelungenes Cameo eines Musicaldarstellers, der sich selbst spielt. Ganz zu schweigen von den umwerfenden Tanzeinlagen Dick van Dykes und Rebel Wilsons. Der laut vielen Kritikern unnötige Neandertaler, der Larry für seinen Vater hält (Ben Stiller in einer Doppelrolle), sorgte in der Kindervorstellung für das meiste Gelächter. Kinder und Kritiker haben eben unterschiedliche Maßstäbe.

Die Musik stammt, wie auch bei den vorhergehenden Teilen, von Alan Silvestri. Wobei der Score hier ein wenig so klingt, als hätte ein Lehrling Teile der alten Partituren lustlos zusammenkopiert. Ich wünsche mir die gute alte Zeit zurück, als ein Vorspann die Hauptdarsteller ankündigte, unterlegt mit den musikalischen Hauptthemen. Das war eine gute Einstimmung und viel besser als die heutzutage übliche Abspannorgie.

Was Dank digitaler Vorführtechnik auch in der Provinz ausgezeichnet ist: die Bildqualität war 1a. Die letzten 35mm-Kopien, die ich nach wochenlanger Vorführzeit gesehen hatte, waren übel zerschrammt und nicht wirklich scharf.

Wehmütig ging ich aus dem Kino, weil es die letzte Rolle von Robin Williams war – und seine letzte große Szene war wirklich herzergreifend.

Vorhang für diese Reihe.

3 von 5 Sternen.

Credits

»Nachts im Museum – Das geheinmnisvolle Grabmal« (Night at the Museum: Secret of the tomb, 2014)
Buch: David Guion, Michael Handelman, Thomas Lennon, Robert Ben Garant
Direktor: Shawn Levy
Kamera: Guillermo Navarro
Montage: Dean Zimmerman
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Ben Stiller (Larry), Dan Stevens (Sir Lancelot), Robin Williams (Teddy Roosevelt), Skyler Gisondo (Larrys Sohn), Owen Wilson (Cowboy), Steve Coogan (Zenturio), Ricky Gervais (Museumsdirektor), Rami Malek (Ahkmenrah), Ben Kingsley (Pharao), Mizuo Peck (Indianerin), Patrick Gallagher (Attila), Rebel Wilson (Nachtwächterin British Museum) und Mickey Rooney, Dick van Dyke, Billy Cobb (Trio im Altersheim)