Kategorien
Filmkritiken

Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Helena: „Du erinnerst dich nicht mehr an mich, stimmts?“

Indiana Jones: „Was auch immer ich getan habe, ich entschuldige mich.“

Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs: ein Trupp deutscher Soldaten unter Führung von Dr. Voller (Mads Mikkelsen) will kostbare geraubte antike Stücke per Zug in Sicherheit bringen. Das wichtigste Stück, die „Heilige Lanze“ entpuppt sich als Fälschung. Dafür bekommen sie ein anscheinend wertvolleres Objekt in die Finger: das „Rad des Schicksals“. Allerdings nur die Hälfte. Und die wiederum wird ihnen von Indiana Jones (Harrison Ford) und seinem Freund Basil Shaw (Basil Jones) gestohlen. Nach einer atemberaubenden Jagd können die beiden entkommen.

Jahre später: Dr. Jones hält seine letzte Vorlesung und wird in den Ruhestand geschickt. Da taucht Helena (Phoebe Waller-Bridge) auf, Indys Patenkind und Tochter seines mittlerweile verstorbenen Freunds Shaw. Natürlich liegt das halbe Schicksalsrad in einem verstaubten Archiv verborgen. Als Indy das Ding heraussucht, platzt eine Bande unter Führung von Dr. Voller herein und versucht, ihnen das Artefakt abzunehmen.

Eine lange Verfolgungsjagd und Suche nach der anderen Hälfte des Schicksalsrads beginnt …

Meinung

Ich hatte lange gezögert, mir den Film anzuschauen. Die ersten 3 Filme hatte ich geliebt, Teil 4 fand ich enttäuschend. Schließlich habe ich es ohne große Erwartungen doch gewagt.

Und es hat mir gut gefallen! Abenteuerkino, wie man es leider nur noch selten sieht. Die Kriegsszenen, für die Harrison Ford mit allerlei Tricks 40 Jahre jünger gemacht wurde, sind tadellos und überzeugend.

Vielleicht habe ich als Fan das ganze ein wenig zu wohlwollend betrachtet. Natürlich gibt es Plotholes wie Scheunentore, aber hey, das ist Indiana Jones!

Ein paar Kritikpunkte gibt es natürlich: die Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden zum Beispiel. Es ist nie langweilig, aber ein paar Verfolgungsjagden weniger wäre mehr gewesen. Und nur weil man mit CGI wahre Wunder vollbringen kann, muss man das nicht ständig einsetzen.

Harrison Ford wirkt auf mich am stärksten, wenn er ganz normale Kleidung trägt. In seinem Alter wirkt das gewohnte Outfit mit Peitsche fast ein wenig wie ein Kostüm. Vielleicht ist er auch deshalb so oft ohne Hut zu sehen.

Fazit: rundum unterhaltsam, spannend, komisch, gute Musik (den „Raiders-March“ hat man leider zu sparsam eingesetzt), eine, ähm, halbwegs verständliche Handlung – großes Kino.

Humor und die passenden Sprüche sind immer noch da, die letzten Filmminuten wirklich magisch.

Ich ärgere mich, dass ich so lange gezögert hatte und den Film nur im kleinen Saal sehen konnte.

4 von 5 Sternen.

Credits

„Indiana Jones and the Dial of Destiny“ (2023)

Buch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, David Koepp, James Mangold, basierend auf Charakteren von George Lucas und Philip Kaufman
Regie: James Mangold
Kamera: Phedon Papamichael
Schnitt: Andrew Buckland, Michael McCusker,Dirk Westervelt
Musik: John Williams
Darsteller: Harrison Ford (Indy), Phoebe Waller-Bridge (Helena Shaw), Mads Mikkelsen (Dr. Voller), Ethann Isidore (Teddy), Toby Jones (Basil Shaw), Thomas Kretschmann (SS-Offizier), Antonio Banderas (Renaldo)