»Ich dachte du bist tot!«
»Ich dachte du bist kleiner.«
Steve Rogers will als braver Amerikaner unbedingt zum Militär, um in Europa das Böse zu bekämpfen. Weil er klein und schmächtig ist, wird er trotz mehrfacher Versuche abgelehnt. Schließlich schafft er es in ein Spezialprogramm, in dem besessene Wissenschaftler den Supersoldaten erschaffen wollen. Das gelingt, allerdings wird Steve dann nur für Reklameshows als »Captain America« eingesetzt, um die Kriegsfinanzierung anzukurbeln.
Irgendwann landet die Showtruppe zur Unterhaltung an der Front, wo der Reklameheld trotz aller Muskeln ausgebuht wird. Um zu beweisen, dass er mehr als nur ein Pappkamerad ist, zieht Captain America als Einmannstoßtrupp los, um Gefangene aus dem Labor des bösen Naziforschers Johann Schmidt zu befreien. Schmidt will die Weltherrschaft an sich reißen und hat sich eine Spezialtruppe mit Geheimwaffen geschaffen …
Glücklicherweise ist Captain America nicht halb so ernst gemacht, wie diese Inhaltsangabe vermuten lässt. Von allen Marvel-Filmen rund um die Avenger-Superhelden ist er der humorvollste (ok, »Iron Man« war besser – aber nur wegen Robert Downey Jr.) und gelungenste. Das historische Ambiente hat mir gefallen. Chris Evans hat ein paar wirklich komische Szenen (die Nummer mit dem Fahnenmast!) und Hugo Weaving gibt einen überzeugenden Bösewicht. Schade, dass er fast den ganzen Film diese dämliche Maske tragen muss. Hayley Atwell ist nett anszusehen und Tommy Lee Jones hätte viel, viel mehr »screen time« verdient. Und den Film mit der Schlussszene zu beginnen war keine gute Idee, weil man später das Ende zu früh erahnt.
Alles in allem eine gelungene Comicverfilmung ohne Tiefgang, schön anzuschauen und unterhaltsam.
Vier von fünf Sternen.
Credits
»Captain America – The first Avenger« (USA 2011)
Darsteller: Chris Evans (Steve Rogers / America), Hayley Atwell (Peggy Carter), Hugo Weaving (Johann Schmidt), Tommy Lee Jones (Colonel Philipps)
Buch: Christopher Markus, Stephen McFeely nach den Comics von Joe Simon und Jack Kirby
Fotografie: Shelly Johnson
Montage: Robert Dalva, Jeffrey Ford
Musik: Alan Silvestri, Alan Menken
Regie: Joe Johnston