Squad ist keine Organisationsform der Polizei, sondern eine Bande. Hatte ich mißverstanden. Der Titel wäre also übersetzt Gangsterbande. Davon bekommt man im Film gleich zwei zu sehen: die Bösen, angeführt von einem grandios spielenden Sean Penn, den ich in seiner Maske fast nicht erkannt hätte. Und die der Guten: eine Polizeigruppe unter Führung von Josh Brolin, die Recht und Gesetz ignorieren und die bösen Jungs mit ihren eigenen Mitteln bekämpfen.
Gangster Sqaud kam mir wie einer der guten alten Schwarzweißfilme vor, nur eben in Farbe. Autos mit beeindruckenden Karossen, harte whiskeytrinkende Männer mit Anzug und Hut, Nachtclubs mit Bigbands auf der Bühne. Eigentlich eine B-Movie-Version von Brian DePalmas »Untoucables«.
Wie bereits geschrieben liefert Penn eine großartige Leistung, Brolin ist als kantiger Detektiv so überzeugend, als sei er wirklich in den 40ern Cop gewesen. Gosling hat mir ebenfalls gefallen, wie gewohnt cool und gutaussehend. Allerdings wirkt er mit Hut ein bisschen verkleidet. Robert Patrick (Terminator 2) habe ich gar nicht erkannt, hat mir als Westernsheriff gefallen. Überhaupt ist die Polizistentruppe gut besetzt.
Die Ausstattung ist gelungen – hätte man auf den Farbfilm verzichtet, könnte man tatsächlich glauben, der Film sei aus den 40ern. Macht Spaß zu sehen. Die Gewaltszenen fand ich übertrieben. Keine Ahnung, wie der Film FSK 16 bekommen hat. Auf diese Vierteilung in Cinemascope hätte ich gern verzichtet.
Vier von fünf Sternen.
Credits
»Gangster Squad« (2013)
Buch: Will Beall nach dem Buch von Paul Liebermann
Regie: Ruben Fleischer
Kamera: Dion Beebe
Montage: Alan Baumgarten und James Herbert
Musik: Steve Jablonsky
Darsteller: Josh Brolin (John O’Mara), Sean Penn (Mickey Cohen), Ryan Gosling (Jerry Wooters), Emma Stone (Grace Faraday), Robert Patrick (Max Kennard), Michael Peña (Navidad Ramirez) und Nick Nolte (Chief Parker)