Kategorien
Filmkritiken

Nachts im Museum 3 – Das geheimnisvolle Grabmahl

Sir Lancelot: »Sir Lancelot, zu Diensten!«
Teddy Roosevelt:» Theodore Roosevelt, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.«
Sir Lancelot: »Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet.«

Inhalt

Die geheimnisvolle ägyptische Tafel, die jede Nacht alle Ausstellungsstücke im Museum zum Leben erweckt, funktioniert nicht mehr richtig. Also reist Nachtwächter Larry (Ben Stiller) mit Pharaonensohn Ahkmenrah (Rami Malek) kurzerhand nach London, um dessen Vater (Ben Kingsley) um Rat zu fragen, der die Tafel erschaffen lies. Natürlich hat Ahkmenrah sicherheitshalber ein paar alte Freunde aus dem New Yorker Museum mitgenommen. Im British Museum finden sie einen neuen Freund, der ihnen helfen will: Sir Lancelot (Dan Stevens).

Meinung

Wie das bei dritten Teilen oft so ist – lassen wir Herr der Ringe mal außen vor – sind die besten Geschichten des Stoffes bereits erzählt. So auch hier. Trotz eines ausgezeichneten Ensembles (Ben Kingsley! Robin Williams!) und hervorragender Spezialeffekte ist die dritte Museumsnacht etwas langweilig ausgefallen.

Es gibt aber auch Lichtblicke, die den Film retten: etwa Sir Lancelot als übereifriger Held, die Verfolgungsjagd IM Bild von M. C. Escher und ein wirklich gelungenes Cameo eines Musicaldarstellers, der sich selbst spielt. Ganz zu schweigen von den umwerfenden Tanzeinlagen Dick van Dykes und Rebel Wilsons. Der laut vielen Kritikern unnötige Neandertaler, der Larry für seinen Vater hält (Ben Stiller in einer Doppelrolle), sorgte in der Kindervorstellung für das meiste Gelächter. Kinder und Kritiker haben eben unterschiedliche Maßstäbe.

Die Musik stammt, wie auch bei den vorhergehenden Teilen, von Alan Silvestri. Wobei der Score hier ein wenig so klingt, als hätte ein Lehrling Teile der alten Partituren lustlos zusammenkopiert. Ich wünsche mir die gute alte Zeit zurück, als ein Vorspann die Hauptdarsteller ankündigte, unterlegt mit den musikalischen Hauptthemen. Das war eine gute Einstimmung und viel besser als die heutzutage übliche Abspannorgie.

Was Dank digitaler Vorführtechnik auch in der Provinz ausgezeichnet ist: die Bildqualität war 1a. Die letzten 35mm-Kopien, die ich nach wochenlanger Vorführzeit gesehen hatte, waren übel zerschrammt und nicht wirklich scharf.

Wehmütig ging ich aus dem Kino, weil es die letzte Rolle von Robin Williams war – und seine letzte große Szene war wirklich herzergreifend.

Vorhang für diese Reihe.

3 von 5 Sternen.

Credits

»Nachts im Museum – Das geheinmnisvolle Grabmal« (Night at the Museum: Secret of the tomb, 2014)
Buch: David Guion, Michael Handelman, Thomas Lennon, Robert Ben Garant
Direktor: Shawn Levy
Kamera: Guillermo Navarro
Montage: Dean Zimmerman
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Ben Stiller (Larry), Dan Stevens (Sir Lancelot), Robin Williams (Teddy Roosevelt), Skyler Gisondo (Larrys Sohn), Owen Wilson (Cowboy), Steve Coogan (Zenturio), Ricky Gervais (Museumsdirektor), Rami Malek (Ahkmenrah), Ben Kingsley (Pharao), Mizuo Peck (Indianerin), Patrick Gallagher (Attila), Rebel Wilson (Nachtwächterin British Museum) und Mickey Rooney, Dick van Dyke, Billy Cobb (Trio im Altersheim)

Kategorien
Filmkritiken

Gravity

»Menschliches Leben ist im Weltraum nicht möglich.«

Inhalt

Während Astronauten außerhalb des Space-Shuttles das Hubble-Teleskop reparieren, explodiert ein Satellit. Die Trümmerteile zerstören das Shuttle und töten fast alle. Die beiden Überlebenden machen sich mit Hilfe eines Jetpacks auf den Weg zur russischen Raumstation.

Meinung

Luftschnappend bin ich aus dem Kino gestolpert, froh, wieder auf der guten alten Erde zu sein. »Im Weltraum hört dich niemand schreien« war der Reklameslogan von James Camerons »Alien«. Kalter Kaffee! Nie war Stille im Weltraum so beunruhigend und gleichzeitig auch beruhigend wie in Alfonso Cuaróns Weltraumkabinett­stück »Gravity« mit Sandra Bullock und George Clooney. Das einzige Geräusch ist es das Dröhnen von Metall, wenn man im Raumanzug gegen die Außen­wand des Shuttles kracht. Oder die eigenen panischen Atemzüge. Diese Achterbahnfahrt mit Kameraperspektive durch das Helmvisier eines sich überschlagenden Astronauten hat man so noch nie gesehen. Ganz, ganz großes Kino!

5 von 5 Punkten. Unbedingt im Kino ansehen!

Credits

»Gravity« (2013)
Buch: Alfonso Cuarón, Jonás Cuarón
Regie: Alfonso Cuarón
Kamera: Emmanuel Lubezki
Montage: Alfonso Cuarón, Mark Sanger
Musik: Steven Price
Darsteller: Sandra Bullock, George Clooney

Kategorien
Filmkritiken

Machete kills

„Machete twittert nicht.“

Inhalt

Der Präsident der Vereinigten Staaten (Charlie Sheen) persönlich beauftragt Machete (Dany Trejo) damit, einen durchgeknallten mexikanischen Verbrecher (Demian Bichir) auszuschalten, der Washington mit einer Rakete bedroht. Unterstützt von Miss San Antonio (Amber Heard) macht sich Machete auf den Weg.

Meinung

Der Film liefert fast genau das, was man erwartet: Hektoliterweise Kunstblut, herumfliegende abgeschlagene Gliedmaßen, Mädels in knappen Kostümen, krach-bumm. Dazu ein paar knackige Sprüche.

Doch alle Stars und Sternchen (Mel Gibson! Michelle Rodriguez! Lady Gaga!), die gute Kameraarbeit und der geile Soundtrack können ein gutes Drehbuch nicht ersetzen. Der Film hat durchaus seine Momente (ich sag nur Star Wars), wenn man sich auf diese comichaft überzeichnete Gewalt einlassen kann – wie hat der eigentlich FSK16 bekommen? Aber irgendwie erwartet man bei einem Rodriguez-Film ein bisschen mehr. Vielleicht wird die angekündigte Fortsetzung »Machete kills again – in Space!« besser?

3 von 5 Sternen. Weil Machete nicht twittert.

Credits

»Machete Kills«
Buch: Kyle Ward, Robert Rodriguez, Marcel Rodriguez
Regie: Robert Rodriguez
Kamera: Robert Rodriguez
Montage: Rebecca Rodriguez, Robert Rodriguez
Musik: Robert Rodriguez, Carl Thiel
Darsteller: Danny Trejo (Machete), Mel Gibson (Voz), Charly Sheen (Präsident), Demian Bichir (Mendez) Amber Heard (Miss San Antonio), Michelle Rodriguez (Luz), Antonio Banderas (Cameleon), Lady Gaga (Cameleon), Cuba Gooding Jr. (Cameleon)

Kategorien
Filmkritiken

Seven Brides for seven Brothers

Inhalt

Ein Hinterwäldler (Howard Keel) will bei seinem Großeinkauf noch schnell eine Frau heiraten, ehe er für das nächste halbe Jahr zu seinen Brüdern zurückfährt. Die Köchin der Bar (Jane Powell) geht freudig mit, um festzustellen, dass sie das Barpublikum gegen noch schlimmere Kunden eingetauscht hat. Entschlossen beginnt sie, den Brüdern Manieren beizubringen.

Meinung

Die umgekehrte My-fair-Lady-Geschichte enthält großartige Songs und die am besten choreografierte und getanzte Szene beim Dorffest seit »West Side Story«. Hier konkurieren die Brüder mit den Dorfbewohnern um die Mädchen. Ganz großes Musical mit witzigen Dialogen, das beim Filmfestival in Karlsruhe mit Szenenapplaus und schallendem Gelächter bedacht wurde.

Credits

»Seven Brides for seven Brothers« (»Eine Braut für sieben Brüder«) 1954
Buch: Albert Hackett, Frances Goodrich, Dorothy Kingsley basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen Vincent Benet
Regie: Stanley Donen
Kamera: George J. Folsey
Montage: Ralph E. Winters
Musik: Gene de Paul, Johnny Mercer, Saul Chaplin
Choreographie: Michael Kidd
Darsteller: Jane Powell (Milly), Howard Keel (Adam), Jeff Richards (Benjamin), Matt Mattox (Caleb), Marc Platt (Daniel), Jacques d’Amboise (Ephraim), Tommy Rall (Frank), Russ Tamblyn (Gideon), Julie Newmar (Dorcas), Nancy Kilgas (Alice), Betty Carr (Sarah), Virginia Gibson (Liza), Ruta Lee (Ruth), Norma Doggett (Martha)

Oscar für Best Original Music Score

Kategorien
Filmkritiken

RED 2

Marvin: »Wenn ich mich mit einer Sache auskenne, dann mit Frauen und verdeckten Operationen.«

Frank: »Marvin, das sind ZWEI Sachen.«

Inhalt

Weil auf Wikileaks ein Dokument über eine Geheimoperation aus der Zeit des kalten Krieges veröffentlicht wird, wollen plötzlich verschiedene Gruppen dem CIA-Rentner Frank (Bruce Willis) an den Kragen. Klar, dass das seine Freunde Marvin (Malkovich), Sarah (Parker) und Victoria (Mirren) nicht zulassen können.

In James-Bond-Manier geht es in der unübersichtlichen Geschichte – in der Russen Katja (Zeta-Jones) und Ivan (Brain Cox) heißen, der Asiate natürlich Han (Byung-hun Lee) – einmal um die Welt, während im Viertelstundentakt große Actionszenen garniert mit herzhaften Sprüchen geboten werden.

Kommentar

Wer den ersten Teil nicht gesehen hat, wundert sich vielleicht über Damen und Herren im reifen Alter, die unverhofft die größten Knarren schwingen. Bei manchen Figuren hätte eine kleine Einführung nicht geschadet. Die erste Stunde wars mir zuviel Krawall und zu wenig Spannung, alles gewaltig überzeichnet, hastig. Erst im letzten Drittel wird es »ernster« und man beginnt mitzufiebern.

Anthony Hopkins spielt alle an die Wand, Malkovich und Mirren glänzen in ihren Nebenrollen. Mary-Louise Parker spielt die Nervensäge so überzeugend, dass ich froh war, wenn es Szenen ohne sie gab. Bruce Willis gibt seine Stirb-Langsam-Rolle wie gewohnt, dieses Mal in schicken Outfits statt im alten Doppelrippunterhemd.

Wegen des unschönen Weichzeichnereinsatzes bei Großaufnahmen von Catherine Zeta-Jones hatte ich gedacht, dass sie älter als Parker sei. Wikipedia sagt mir, sie sei fünf Jahre jünger. Ooops. Beim »Frosch« (David Thewlis) habe ich die ganze Zeit gegrübelt woher ich das Gesicht kenne: Remus Lupin aus der Potter-Verfilmung.

Ein wenig enttäuscht war ich von der Musik Alan Silvestris. Da war keine einzige erinnernswerte Melodie dabei. Routiniertes Action-Gedöns, na gut. Schön, dass diese Wackelkameramode vorbei zu sein scheint. Bei der Kameraführung von Enrique Chediak verlor man bei keiner Schießerei den Überblick.

Unterhaltsames Popcornkino mit leichten Schwächen, das man sich unbedingt in einem Kino mit großer Bildwand und guter Tonanlage ansehen sollte.

4 von 5 Sternen. Ich fand den ersten Teil besser.

Credits

»RED (2013)
Buch: Jon und Erich Hoeber, Comicvorlage von Warren Ellis und Cully Hamner
Regie: Dean Parisot
Kamera: Enrique Chediak
Schnitt: Don Zimmerman
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Bruce Willis (Frank), John Malkovich (Marvin), Anthony Hopkins (Dr. Bailey), Mary-Louise Parker (Sarah), Hellen Mirren (Victoria), Byung-hun Lee (Han), Catherine Zeta-Jones (Katja), David Thewlis (Frosch), Neal McDonough (blonder Bösewicht), Brian Cox (Ivan)

Kategorien
Filmkritiken

R.I.P.D.

Men-in-Black-Variante mit Abwandlungen. Korrupte Polizisten dürfen sich nach dem Tod im Rest-in-Peace-Department bewähren und werden in anderer Gestalt auf die Erde zurückgeschickt, um als Menschen verkleidete Dämonen zu jagen.

Jeff Bridges spielt grandios den alten herumballernden Sheriff, Ryan Reynolds den Rookie und guckt gewohnt angestrengt in die Gegend. Die lustigsten Szenen sind die mit den Avataren; die Lebenden sehen z. B. Brigdes als atemberaubende Blondine … Das ist aber zu wenig.

3 von 5 Punkten. Aber nur, weil Jeff Bridges eine tolle Show liefert (und den perfekten Hut trägt) und Augenschmaus Marisa Miller dabei ist. Kann man an verregneten Sonntagen auf DVD gucken.

»R.I.P.D.« (2013)
Buch: Phil Hay und Matt Manfredi nach dem Comic von Peter M. Lenkov
Regie: Robert Schwentke
Kamera: Alwin H. Küchler
Montage: Mark Helfrich
Musik: Christophe Beck
Darsteller: Jeff Bridges (Roy), Ryan Reynolds (Nick), Kevin Bacon (Hayes), Marie-Louise Parker (Chefin), Marisa Miller (Roys Avatar), James Hong (Nicks Avatar), Stephanie Szostak (Julia)

Kategorien
Filmkritiken

Lone Ranger

Tonto: »Guter Schuß!«
Lone Ranger: »Das sollte eigentlich ein Warnschuß sein.«
Tonto: »Dann, nicht so gut.«

Eine Gruppe Texas Ranger wird bei der Verfolgung der berüchtigten Bande von Butch Cavendish (William Fichtner) in einen Hinterhalt gelockt. Nur der Anwalt John Reid wird vom Indianer Tonto gerettet.

Gemeinsam machen sich die beiden an die Verfolgung. Aus dem harmlosen Anwalt wird nach und nach der maskierte »Lone Ranger«. Mehr will ich nicht verraten.

Plakat

Meinung

Ich fall vom Glauben ab: In »Lone Ranger« ist alles drin, was man sich für Popcornkino wünscht, trotzdem ist der Film beim Publikeum in USA und der Kritik weltweit durchgefallen. Gründe kann ich nicht erklären, ich fands verdammt gut. Gott sei Dank hatte ich Frau Flinkwerts Lobeshymne gelesen, sonst wäre ich gar nicht ins Kino gegangen.

Wenn ich schreibe »alles drin« meine ich das genau so: Eisenbahnraub, Indianerüberfall, Kavallerieattacke, Brückenexplosion, Zugentgleisungen wie man sie noch nie gesehen hat, Verfoglungsjagd, John-Ford-County, Bergwerk, Kämpfe auf Eisenbahnwagons. Fehlte nur noch ein Postkutschenüberfall und das klassische Westernduell. Wobei sich Gore Verbinski mit so einem kleinen Showdown nicht abgibt. Da muss es richtig krachen.

Depp spielt wie erwartet gut, Armie Hammer kann sich überraschend gut als Identifikationsfigur behaupten und ist sich auch für den albernsten Gag nicht zu schade. William Fichtner gibt einen wunderbar gruseligen Bösewicht, den man in einem Disney-Film so nicht erwartet hätte. Überhaupt wirkt der »Ranger« eher wie ein Italo-Western: Staub, Dreck und Blut. Dazu großartige Landschaftsaufnahmen wie in der guten alten Zeit: perfekt hell ausgeleuchtet, der Staub flirrt im Gegenlicht. Wackelkamera gibt es nicht.

Mittlerweile scheint mir das Markenzeichen von Hans Zimmer, dass er keins hat. Während man Meister wie Maurice Jarre an der Musik erkennt, geht das bei Zimmer nicht ohne den Namen im Abspann. Hemmungslos wird ausgiebig das Harmonica-Thema von Morricones Soundtrack zu »Spiel mir das Lied vom Tod« zitiert. Und anstelle eines originellen Themas wie etwa John Williams »Raiders March« bei »Indiana Jones«, das man den ganzen Heimweg pfeift, verwendet Zimmer für den finalen Kampf das zu Stummfilmzeiten für Verfolgungs­jagden übliche Willhelm-Tell-Thema. Na ja.

Ein weiterer Kritikpunkt waren für mich die Killerkarnikel aus »Ritter der Kokosnuss«. Die waren so unpassend wie John Wayne in einem Vampirfilm.

Alles in allem bisher der beste Actionfilm des Jahres, zu unrecht völlig unterbewertet.
Viereinhalb von fünf Sternen.

Credits

»Lone Ranger« (2013)
Buch: Justin Haythe, Ted Elliott, Terry Rossio
Regie: Gore Verbinski
Kamera: Bojan Bazelli
Schnitt: James Haygood, Craig Wood
Musik: Hans Zimmer
Darsteller: Johnny Depp (Tonto), Armie Hammer (Lone Ranger/John Reid), William Fichtner (Butch Cavendish), Tom Wilkinson (Eisenbahnchef), James Badge Dale (Texas Ranger Dan Reid), Helena Bonham Carter (Puffmutter), Ruth Wilson (Ehefrau)

Kategorien
Filmkritiken

Kick-Ass 2

Pflegevater: »Pass auf dich auf!« [beim Date]
Hit-Girl: »Du weißt doch, dass ich ihn mit seinem eigenen Finger töten könnte.«
Pflegevater: »Damit würde ich das Gespräch nicht eröffnen.«

So richtig vom Hocker gehauen hat mich das Filmangebot diese Woche nicht. Vielleicht noch »Kick-Ass 2« oder »Das ist das Ende«. Weil ich statt Seth Rogen lieber Chloë Grace Moretz sehen wollte, wurde es »Kick-Ass 2«. Trotz der vielen schlechten Kritiken. Hmm. Dement­spre­chend niedrig waren meine Erwartungen.

Inhalt

Die Handlung schließt nahtlos an Teil 1 an. »Hit-Girl« Mindy (Chloë Moretz), die im ersten Teil ihren Vater verlor, lebt nun bei einem Polizisten, dem sie versprechen musste, nie mehr in die Superheldinnenrolle zu schlüpfen. Statt mit Gangstern muss sie sich mit ihren hochnäsigen Klassenkamera­dinnen herumschlagen. »Kick-Ass« Dave (Aaron Taylor-Johnson) hat sich einer Truppe von maskierten selbsternannten Ordnungshütern unter Leitung von »Colonel Stars and Stripes« (Jim Carey) angeschlossen. »Red Mist« Chris (Christopher Mintz-Plasse) nennt sich jetzt »The Mother­fucker«, will weltgrößter Bösewicht werden und sich an Kick-Ass für den Tod seines Vaters rächen. »Hit-Girl« wird dringend gebraucht …

Meinung

Vorweg: »Kick-Ass 2« ist kein schlechter Film. Wegen der extremen Gewaltszenen (FSK 18) fällt mir die Beurteilung schwer. Die Comic-Vorlage soll noch brutaler sein. Ich bin unsicher, ob man das so deutlich zeigen muss. Die Kampfszenen von Hit-Girl wirkten im ersten Teil unwirklich, weil man das von einem kleinen Mädchen nicht erwartet. Im zweiten Teil sind alle älter (der Hauptdarsteller kam mir für seine Schülerrolle sogar zu alt vor) und größer, da erscheint alles realer. Weil die Charaktere aber völlig überzeichnet sind – keine Überraschung bei einer Comicverfilmung – kann man alles mit einem, hm, Augenzwinkern betrachten.

Wenn man sich auf all diese Punkte einlassen kann, ist der Film spannend und unterhaltsam. Der Einsatz von Jim Carey war rausge­schmissenes Geld; die Rolle hätte auch ein Kleiderständer spielen können. Noch eine Fortsetzung muss nicht sein.

Spannende, actionreiche Comicverfilmung mit unnötig brutalen Gewaltszenen. 6 von 10 Sternen

Credits

»Kick-Ass 2« (2013)
Buch und Regie: Jeff Wadlow nach dem Comic von Mark Millar und John Romita Jr.
Kamera: Tim Maurice-Jones
Montage: Eddie Hamilton
Musik: Henry Jackman und Matthew Margeson
Darsteller: Chloë Grace Moretz (Hit-Girl), Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass), Christopher Mintz-Plasse (The Motherfucker), Morris Chestnut (Detective Marcus Williams), Claudia Lee (Brooke), Clark Duke (Battle-Guy), Jim Carrey (Colonel Stars and Stripes), Lindy Booth (Night Bitch)

Kategorien
Filmkritiken

Die Unfassbaren

Höhepunkt der Zaubershow in Las Vegas: vier Magier (Eisenberg, Harrelson, Franco, Fisher) räumen einen Banktresor in Paris aus und verschenken die Millionen an das Publikum. Die Polizei (Mark Ruffalo) ist ratlos, trotz der reizenden Unterstützung aus Frankreich (Mélanie Laurent). Und die nächste Show soll einen noch größeren Knüller bringen. Falls ihre Tricks vom Zauberer-Entzauberer Bradley (Morgan Freeman) nicht vorher aufgedeckt werden.

Eine bombastische Darstellerriege, hohes Tempo, aufregende Kamerafahrten, alles an Licht- und Soundeffekten was geht, Autoverfolgungen, Magie – und trotzdem hinterlies der Film keinen tiefen Eindruck bei mir. An der Story lag es auch nicht, die ist gut geschrieben. Vielleicht, weil es von allem zu viel gibt. Und weil mir keiner der Charaktere wirklich symphatisch war.

Hollywoodkino mit allem Pipao, leider ohne Herz. 3 von 5 Sternen.

»Die Unfassbaren« (»Now you see me« – 2013)
Buch: Ed Solomon, Boaz Yakin, Edward Ricourt
Regie: Louis Leterrier
Kamera: Mitchell Amundsen, Larry Fong
Montage: Robert Leighton, Vincent Tabaillon
Musik: Brian Tyler
Darsteller: Mark Ruffalo (Rhodes), Jesse Eisenberg (Atlas), Mélanie Laurent (Dray), Morgan Freeman (Bradley), Woody Harrelson (McKinney), Dave Franco (Wilder), Isla Fisher (Reeves) und Michael Caine (Tressler)

Kategorien
Filmkritiken

Fast and Furious 6

»Hier ersetzen markige Sprüche komplizierte Dialoge und muskelbepackte Männer und Frauen richtige Schauspieler.«
Wolfram Hannemann

Könnten fünfzehnjährige Schüler Filme drehen, käme so etwas wie Fast & Furious 6 heraus. Ultracoole Typen mit schnellen Autos, um die Mädels in knappen Outfits herumtanzen. 8 von 10 Punkten.

Wer es ausführlicher wissen will, kann sich die Kritik von Frau Flinkwert ansehen.