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Filmkritiken

Abyss

DONT CRY BABY
KNEW THIS WAS ONE WAY TICKET
BUT YOU KNOW I HAD TO COME
LOVE YOU WIFE

»Abyss« (The Abyss, USA 1989)
Darsteller: Ed Harris (Bud Brigman), Mary Elizabeth Mastrantonio (Lindsey Brigman), Michael Biehn (Lt. Coffey), Leo Burmester (Catfish De Vries), Todd Graff (Alan Carnes), Kimberly Scott: (One Night)
Buch: James Cameron, Kamera: Mikael Salomon, Schnitt: Conrad Buff, Joel Goodman und Howard E. Smith, Musik: Alan Silvestri, Regie: James Cameron
Oscar Best Visual Effects

»Abyss« hat vermutlich jeder schon im Fernsehen oder auf DVD gesehen und kennt die Geschichte: amerikanisches Atom-U-Boot sinkt, eine experimentelle Unterwasserölbohrplattform unter Leitung von Mr. und Mrs. Brigman (Harris und Mastrantonio) ist dem Unfallort am nächsten, wird um Hilfe gebeten und bekommt zur Unterstützung ein Spezialteam der US Navy an Bord geschickt, die Dinge eskalieren.

All das ist brilliant von James Cameron in Szene gesetzt, die Schauspieler sind hervorragend, die Geschichte spannend und man wundert sich, dass die Kamera diese Wasserschlachten mitgemacht hat. Die sparsam eingesetzte Musik von Alan Silvestri, auf den ich seit seinem Soundtrack für »Nachts im Museum 2« aufmerksam geworden bin und sehr schätze, setzt die Highlights am Ende.

Obwohl ich den Film mehrfach auf der heimischen Flimmerkiste gesehen habe, hat es Spaß gemacht, das auf der großen Leinwand zu erleben. Das Bild in 70mm war ausgezeichnet, die Kopie überraschend gut (fast ganz ohne Schrammen, ganz im Gegensatz zum Bruce-Lee-Film vor 14 Tagen) und der Sound in 6-Kanal-Magnetton ein besonderer Leckerbissen. Wenn ich mich nicht täusche, hatte die Tonspur bei einem der letzten Akte eine kleine Macke, da gab es ein rhythmisches Geräusch, dass nicht zur Handlung passte. Aber das ist spitzfindig angesichts der in der Gesamtheit wirklich guten Kopie.

Dazu war im Eintrittspreis von 7 EUR ein Hoepfner-Bier enthalten – was will man mehr für einen vergnüglichen Kinoabend. Ein Jammer, dass meine charmante Begleiterin krank war.

Ach, fast vergessen: vorher gab es eine Trailerschau, klassisch im Breitwandformat, erst für den Hauptfilm wurde der Vorhang auf volle CinemaScope-Breite aufgefahren. War interessant die Trailer für »Stirb Langsam«, »Indiana Jones und der Tempel des Todes« und »Terminator 2« wiederzusehen. Im Vergleich zu aktuellen Trailern sind die sehr gemächlich geschnitten – gefällt mir viel besser. Gute alte Zeit 😉

Nachtrag: in Abyss wird auch Filmrichtlinie Nr. 387 demonstriert

(Achtung Spoiler!) –>

Filmrichtline Nr. 387:
Wenn fachgerechte Wiederbelebungsversuche (Elektroschocks, Herz-Lungen-Wiederbelebung) versagen, kann man statt dessen Beschimpfungen (»Los atme, du Idiot!«, »Du sollst kämpfen!« oder ähnliches) unterstützt von Ohrfeigen einsetzen. Die damit erzielbaren Erfolge sind beachtlich; allerdings nur bei Hauptpersonen.