»Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
aus »Die schlesischen Weber« von Heinrich Heine
Wir weben emsig Tag und Nacht –
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch –
Wir weben, wir weben!«
Darsteller: James McAvoy, Angelina Jolie, Morgan Freeman, Thomas Kretschmann, Terence Stamp
Regie: Timur Bekmambetov
Drehbuch: Michael Brandt, Derek Haas, Chris Morgan nach den Comics von Marc Millar und J. G. Jones
Kamera: Mitchell Amundsen
Musik: Danny Elfman
Bei »Wanted« bin ich ins Kino gegangen in der Erwartung einer extrem dürftigen Story und gewaltigen Actionszenen. Das erfüllt »Wanted« voll und ganz.
Wesley Gibson (James McAvoy) ist ein kleiner Büroangestellter im Großraumbüro, der so unbedeutend ist, dass nicht einmal Google etwas zu seinem Namen findet 😉 Eines Tages steht Fox (Angelina Jolie) im Supermarkt neben ihm und behauptet, dass er der Sohn des besten Killers der Welt sei. Weiter kommt sie nicht, denn nun beginnt eine wüste Schießerei und eine wirklich unglaubliche Verfolgungsjagd, die teilweise aus dem Trailer bekannt ist.
Fox bringt ihn zu Sloan (Morgan Freeman), der Wesley erklärt, dass es eine geheime Bruderschaft gäbe, bestehend aus Killern mit sagenhaften Fähigkeiten und dass er einer von ihnen sei. Wie sein Vater, der kurz nach Wesleys Geburt verschwunden ist und der jetzt von einem Abtrünnigen ermordet worden sei. Und Wesley sei der einzige, der seinen Vater rächen könne.
In einer wirklich gelungenen Szene (von der vermutlich alle Büroangestellten träumen) verabschiedet sich Wesley von seiner tyrannischen Chefin und seinen teils fiesen Kollegen. In den Räumlichkeiten von Sloans Weberei (!) muss er eine schwierige und blutige Ausbildung durchmachen. Schließlich wird ihm noch erklärt, dass die Bruderschaft ihre Tötungsaufträge vom Schicksal persönlich per Webstuhl durch Webfehler, die man als Binärcode lesen und in Namen umsetzen kann erhält.
Nee, oder? An dieser Stelle wurde meine Erwartung an eine dürftige Story weit übertroffen. Dafür hätte man wahrlich etwas besseres erfinden können. Irgendeinen Supercomputer oder Google-Assasin oder was weiß ich. Naja.
Nachdem die Ausbildung ausführlich gezeigt wird, muss sich Wesley ein paar Mal bewähren, ehe er auf Rachefeldzug gegen den Mörder seines Vaters ziehen darf. Immer begleitet von seinem Coach Fox.
Wenn man die Story beiseite läßt, ist Wanted ein Film mit den unglaublichsten und spektakulärsten Stunts. Sicher hat man das meiste so ähnlich schon gesehen, aber nie so bombastisch und geballt.
Fazit: gelungenes Actionkino mit, ahem, dünnster Story, nach dem ich mit einem irren Grinsen das Kino verlassen habe. Anders als bei dem hochgelobten dunklen Ritter aus Gotham.